Um vollständig und effektiv zu sein, sollte Testautomatisierung die Automatisierung des Testentwurfs mit einschließen. Modelle sind ein Weg, um aus dem Testentwurf Skripte zu generieren. Vorteile in der Wartungsphase sind das Versprechen. Doch modellbasiertes Testen hat seinen Anspruch noch nicht umfänglich eingelöst und ist in der Breite noch nicht unbedingt angekommen. Mit MBT in zwei Schritten zeigt Matthias einen Weg auf, wie Modelle mit der Automatisierung der Testdurchführung erfolgreich kombiniert werden können. Er setzt dabei auf die Tools Harmony (Modell) und Playwright (Testausführung).
Podcast #43 Modellbasiertes Testen (MBT) in zwei Schritten (Testautomatisierung, die gelingt)
Hör' Dir hier den ganzen Podcast an:
Diese Themen erwarten Dich:
[00:34] Podcastüberblick
[01:01] Vorstellung Matthias Hamburg
[02:19] Aktuelle Schwierigkeiten der Testautomatisierung
[03:43] Gründe für unzureichende Fortschritte
[04:52] Defizite der Automatisierung der Testdurchführung
[06:02] Besonderheiten beim Automatisieren des Testentwurfs
[06:51] Nachteile von adhoc-Testentwurfsverfahren
[08:22] Modellbasiertem Testen
[09:09] Arten von Modellen
[10:16] Vorteile/ Nutzen modellbasiertes Testens
[12:00] Modell zur Qualitätskontrolle der Testbasis
[12:39] Alternativen zum modellbasierten Testen
[13:05] Technologischen Herausforderungen
[15:05] Automatisierung des Testentwurfs und Testgenerierung
[15:46] Änderungen an Modellen
[16:34] Rolle von Tools
[16:50] Unterstützte Testverfahren
[18:20] Businessprozessmodellbasierte Verfahren
[18:55] Aufwände des manuellen Skriptens von Tests
[20:11] Ableitung Testrealisierung aus Modellen
[21:20] Nachteile realisierungsrelevanter Informationen in Modellen
[22:14] Modellbasiertes Testen in zwei Schritten
[23:24] Zusammenspiel der beiden Schritte
[24:20] Modellbasierte Testen in zwei Schritten in der Praxis
[25:02] Eingesetztes Werkzeug
[25:49] Erster Schritt im Werkzeug Harmony
[26:27] Interaktive Testrealisierung in Schritt zwei
[27:53] Rolle von Playwright
[29:08] Generierung keyword-basierter Skripte
[29:47] Reduktion des Wartungsaufwands
[30:33] Ergebnisse des Pilotprojekts
[31:50] Gründe für Akzeptanzprobleme des “modellbasierten Testens”
[33:20] Verbesserungspotenziale
[34:10] Weitere Informationen und Kontaktaufnahme
Was ist modellbasiertes Testen?
Zu Beginn erläutert Matthias die Grundlagen des modellbasierten Testens. MBT verwendet Modelle, um den Testprozess zu steuern. Diese Modelle können Zustandsdiagramme, Szenarien oder Entscheidungstabellen sein. Der Hauptvorteil dieses Ansatzes liegt in seiner Systematik: Durch Modelle kann man sicherstellen, dass alle relevanten Aspekte der Software getestet werden. Dies erhöht nicht nur die Abdeckung, sondern auch die Effizienz des gesamten Testprozesses.
Herausforderungen der aktuellen Testautomatisierung
Matthias spricht über die aktuellen Schwierigkeiten in der Testautomatisierung. Viele Unternehmen automatisieren nur die Durchführung von Tests, aber vernachlässigen dabei den systematischen Testentwurf. Dies führt zu ad-hoc Testfällen, die oft unvollständig sind und viel Wartungsaufwand erfordern. Die Herausforderung besteht darin, den gesamten Prozess – von der Analyse bis zur Durchführung – zu automatisieren, um wirklich effizient zu sein.
Der zweistufige Ansatz des Modellbasierten Testens
Ein besonders spannender Teil unseres Gesprächs war der zweistufige Ansatz des MBT. Matthias erklärt, dass dieser Ansatz den Übergang vom abstrakten zum konkreten Testfall erleichtert. Zuerst werden abstrakte Testfälle generiert, die dann in einem zweiten Schritt mittels sogenanntem 'Codeless Scripting' konkretisiert werden. Dies ermöglicht es auch weniger technikaffinen Nutzern, effektive Tests zu erstellen.
Werkzeuge und ihre Bedeutung
Matthias betont die Rolle von Werkzeugen im MBT-Prozess. Beispielsweise unterstützt das Tool Harmony sowohl zustandsbasiertes als auch szenariobasiertes Testen. Ein weiteres erwähnenswertes Werkzeug ist Playwright, das für seine Zuverlässigkeit und Performance bekannt ist. Diese Werkzeuge machen es einfacher, komplexe Tests zu entwerfen und durchzuführen, ohne dass tiefgehende Programmierkenntnisse erforderlich sind.
Praktische Anwendung von Modellbasiertem Testen
Abschließend teilt Matthias seine Erfahrungen aus Praxisprojekten. Er spricht über ein Pilotprojekt mit dem ISTQB Glossary App, bei dem MBT erfolgreich angewendet wurde. Durch den Einsatz von Harmony konnte er innerhalb kurzer Zeit effiziente Regressionstests entwickeln und implementieren. Dies zeigt eindrucksvoll, wie Modellbasiertes Testen nicht nur theoretisch funktioniert, sondern auch praktisch erhebliche Vorteile bietet.
Infos und Kontakt
Matthias Hamburg kann per email ( m.hamburg@gtb.de) kontaktiert werden.
Informationen zu Harmony sind zu finden unter: https://www.harmony.ac/