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SAFe Zertifizierungen: Überblick und Einordnung der SAFe-Zertifizierungsmöglichkeiten

SAFe (Scaled Agile Framework) - Einordnung

SAFe Zertifizierungen: Überblick und Einordnung der SAFe-Zertifizierungsmöglichkeiten

In Stellen- oder Projektausschreibungen im agilen Kontext werden fast immer Zertifizierungen, in letzter Zeit auch verstärkt zu SAFe©(Scaled Agile Framework), gefordert.

Im State of Scrum Report 2017 (Scrum Alliance©) geben 82% der Teilnehmer an, dass Zertifizierungen ihnen geholfen haben, Scrum-Praktiken besser umzusetzen.
Schulungen mit Zertifizierung können für Menschen, die mehr über agile Praktiken und Frameworks lernen wollen, ein guter Startpunkt sein. Wichtig ist, dass man dann im Anschluss an die Schulung auch dranbleibt und weitermacht.

Seminare bieten die große Chance, sich außerhalb des eigenen Arbeitsumfeldes mit anderen über Erfahrungen auszutauschen. Die Zertifizierungsprüfung als Abschluss gibt dann einen Hinweis darauf, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Wichtig ist, dass die Schulung und Zertifizierung zum eigenen Arbeitskontext passen, also dass man sein bisheriges Handeln reflektieren und neue Erkenntnisse in die Arbeit einbringen kann.

Warum eine SAFe-Zertifizierung?

SAFe© ist laut dem State of AgileTM Report (VersionOne©, 2017) das weltweit populärste Framework zur Skalierung von Agilität.
SAFe (Scaled Agile Framework) - Verbreitung
Verbreitung der verschiedenen agilen Skalierungsansätze (Quelle: 11th annual State of AgileTM Report, VersionOne©, 2017)

Wenn man in einem Unternehmen tätig ist, das begonnen hat, Agilität zu skalieren, dabei das Scaled Agile Framework© einsetzt oder auf dem Weg dahin ist, ist es sinnvoll, sich mit Weiterbildungsmöglichkeiten im SAFe©-Umfeld zu befassen. Diese können dazu befähigen, dass eigene Handeln zu reflektieren und dadurch besser und professioneller in einem skalierten Umfeld zu agieren.
SAFe©-Zertifizierung gehen immer Hand-in-Hand mit einer entsprechenden Schulung. Im Vordergrund steht der Austausch über Erfahrungen und das gemeinsame Lernen.

Im SAFe©-Umfeld lassen sich die Zertifizierung nach den jeweiligen Rollen und somit auch dem Erfahrungsgrad sowie dem Einfluss, den man in der jeweiligen Rolle auf die Organisation hat, unterscheiden.
SAFe (Scaled Agile Framework)
    
Einordnung der verschiedenen SAFe©-Zertifizierungen

Einstiegszertifizierungen - SAFe (Scaled Agile Framework)

Zu den Einstiegsschulungen bzw. -zertifizierungen zählen SAFe© for Teams (SAFe Practioner – SP), Leading SAFe© (SAFe Agilist – SA), SAFe© Scrum Master (SSM) und SAFe© Product Owner / Product Manager (SPOPM), die im Folgenden näher beschrieben werden.

Die Schulung SAFe© for Teams befähigt die Teilnehmer, ihre Rolle im agilen Team besser zu verstehen, wahrzunehmen und mit anderen Teams effektiv zusammenzuarbeiten. Während des zweitägigen Seminars erhalten die Teilnehmer ein vertieftes Verständnis des Scaled Agile Frameworks©, erfahren, wie sie Wert liefern und was sie tun können, um ihre Rolle mit Scrum, Kanban und Extreme Programming (XP) effektiv zu erfüllen. Die Schulung führt nach erfolgreich absolvierter Prüfung zu der Zertifizierung SAFe© Practioner (SP).

Ein SAFe© Agilist (SA) leitet strategisch die Einführung und die fortlaufende Verbesserung der agilen Kultur in einem Unternehmen. Als Führungskraft hilft er, die Mission und Vision der Organisation zu definieren und kommuniziert strategische Entscheidungen und die Notwendigkeit von Veränderungen an alle Beteiligten und Teams. Er motiviert Wissensarbeiter, indem er ihnen hilft, ihre Fähigkeiten und Karrieren so zu entwickeln, dass sie ihre Fähigkeiten verbessern und ihr Engagement steigern. Die Zertifizierung kann auf Basis der zweitägige Schulung Leading SAFe© erlangt werden. Diese Schulung ist auch gut geeignet, einen Überblick über SAFe© zu erhalten, wenn die Entscheidung, welches Skalierungsframework eingesetzt werden soll, noch nicht gefallen ist.

In der zweitägigen Schulung SAFe© Scrum Master lernen die Teilnehmer die Rolle eines Scrum Masters in einem SAFe©-Umfeld kennen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Scrum Master Training, das sich auf die Grundlagen des Scrum auf Teamebene konzentriert, wird hier die Scrum Master Rolle im Kontext des gesamten Unternehmens betrachtet und die Teilnehmer auf die erfolgreiche Planung und Durchführung der Programm-Inkremente vorbereitet. Die Schulung führt nach erfolgreich absolvierter Prüfung zu der Zertifizierung SAFe© Scrum Master (SSM).

Im Scaled Agile Framework unterscheidet man die Rollen Product Owner auf Teamebene und Produktmanager auf Programmebene.
Ein SAFe©-Product Owner (PO) dient als Kunden-Proxy für das Team und arbeitet mit dem Produktmanagement und anderen Stakeholdern - einschließlich anderer Product Owner - zusammen, um Storys im Team Backlog zu definieren und zu priorisieren.
Ein SAFe© Product Manager (PM) dient als interne Stimme des Kunden für den Agile Release Train (ART) und arbeitet mit den Product Ownern zusammen, um die Kundenvision für die Entwicklungsteams kontinuierlich zu entwickeln und zu kommunizieren.
Auf beide Rollen bereitet die zweitägige Schulung SAFe© Product Owner / Product Manager (SPOPM) vor und führt nach erfolgreich abgelegter Prüfung zur gleichnamigen Zertifizierung.

Prüfungsvorbereitung und Rahmenbedingungen - SAFe (Scaled Agile Framework)

Der Besuch der Schulung legt einen guten Grundstein für die Zertifizierung. Nach der Schulung sollte man sich mit den in den Schulungsunterlagen empfohlenen Büchern, Artikeln, Videos und sonstigen Ressourcen auseinandersetzen.
Außerdem sollte man mit offenen Augen durch die Welt gehen und schauen, wo sich in der Schulung Erlerntes im echten Leben erfahren und umsetzen lässt.

Nach der Teilnahme an einer SAFe©-Schulung erhält man zeitnah eine eMail von Scaled Agile©, die einem den Zugang zur persönlichen Learning Map ermöglicht. In der eMail steht auch, innerhalb welcher Frist die Prüfung abzulegen ist. Zu allen Zertifizierungsprüfungen findet man auf den Web-Seiten von Scaled Agile© aktuelle Informationen, z.B. zu der Anzahl der Fragen und der Dauer.
In der eigenen Learning Map finden sich neben weiteren Ressourcen auch der Zugang zu einem Practice Test. Das ist eine Simulation der Zertifizierungsprüfung. Man kann damit testen, wie gut man bereits vorbereitet ist.
Die Zertifizierungsprüfung selbst kann dann auch über die Learning Map gestartet werden.


SAFe (Scaled Agile Framework)

Der Weg zur SAFe©-Zertifizierung - SAFe (Scaled Agile Framework)
Die Kosten für die Zertifizierungsprüfung sind bereits in den Schulungskosten enthalten. Nur in dem Fall, dass man die Prüfung wiederholen muss, weil man nicht bestanden hat oder die Frist, in der die Prüfung abzulegen ist, verstrichen ist, ist eine Gebühr zu entrichten.

Die Zertifizierungen sind für ein Jahr gültig und beinhalten die Mitgliedschaft auf der SAFe© Community Platform. Nach Ablauf der Gültigkeit können sie ohne erneute Prüfung verlängert werden. Die jeweils aktuellen Gebühren für die Erneuerung ist auf der Scaled Agile© Webseite einzusehen. Für die oben genannten Einstiegszertifizierungen beträgt die Gebühr derzeit 100 USD.

Zertifizierungen für Fortgeschnittene - SAFe (Scaled Agile Framework)

Neben den bereits genannten Einstiegszertifizierungen gibt es Schulungen, die sich eher für Fortgeschrittene eignen. Dazu gehören die zweitägige SAFe© Advanced Scrum Master (SASM), die viertägige Implementing SAFe© (SAFe© Program Consultant – SPC) sowie die dreitägige SAFe© Agile Release Train Engineer (RTE) Trainings.

Ein SAFe© Release Train Engineer (RTE) unterstützt und verbessert die Prozesse im Agile Release Train. Er eskaliert Hindernisse, steuert Risiken und treibt die kontinuierliche Verbesserung voran.
Der SAFe© Program Consultant (SPC) ist ein lean-agile Change Agent, der mit den Führungskräften arbeitet, um die SAFe©-Vision für die Organisation zu definieren und bei der Implementierung von Veränderungen unterstützt. Ein SPC verleiht der SAFe©-Implementierung organisatorische Glaubwürdigkeit. Da der SAFe© Programm Consultant berechtigt ist, einen Großteil der SAFe-Schulungen (Leading SAFe©, SAFe© Scrum Master, SAFe© for Teams und weitere) selbst durchzuführen, ist er geeignet, das für eine agile Transformation benötigte Wissen schnell im Unternehmen zu verbreiten.
Als Servant Leader hat der SAFe© Advanced Scrum Master (SASM) eine breitere Systemsicht auf die Rolle des Scrum Masters. Fortgeschrittene Scrum-Master verstehen Agile- und Scrum-Anti-Patterns und ermöglichen Team-übergreifende Interaktionen, um die Programmausführung und die ständige Verbesserung zu unterstützen.

Grundsätzlich ist es nicht notwendig, an SAFe©-Schulungen in einer bestimmten Reihenfolge teilzunehmen. Die meisten fortgeschnittenen SAFe©-Zertifizierungen (Ausnahme: RTE) setzen keine SAFe©-Einstiegszertifizierungen voraus. Das bedeutet, man kann beispielsweise an der Schulung Implementing SAFe© teilnehmen und die zugehörige Zertifizierungsprüfung ablegen, ohne dass man vorher eine Zertifizierung zum SAFe© Practitoner, SAFe© Agilist oder SAFe© Scrum Master absolviert haben muss.

Die fortgeschrittenen Schulungen bringen aber nur dann einen echten Mehrwert, wenn man sich in der jeweiligen Rolle befindet und in dieser bereits (langjährige) Erfahrungen gemacht hat. Nur dann wird man in der Lage sein, den Inhalt der Schulung einzuordnen, sich am Erfahrungsaustausch während der Übungen zu beteiligen und einen Nutzen für sich herauszuziehen.
Die Schulung zum RTE setzt mindestens eine vorangegangene SAFe©-Zertifizierung voraus. Die Schulung zum SAFe© Advanced Scrum Master (SASM) setzt eine Scrum Master-Zertifizierung voraus (z.B. Certified Scrum Master - CSM oder Professional Scrum Master - PSM), aber es muss nicht der SAFe© Scrum Master sein.

In Kürze wird eine weitere Schulung mit Zertifizierung angeboten: SAFe© DevOps. Dabei handelt es sich um eine dreitägige Schulung, die voraussichtlich ab Juni 2018 in Deutschland verfügbar ist.
Außerdem gibt es noch die Zertifizierung zum SAFe© Program Consultant Trainer (SPCT). Das ist die höchste Zertifizierung bei Scaled Agile© und nur Inhaber dieser Zertifizierung dürfen die viertägige Implementing SAFe©-Schulung durchführen.

Fazit - SAFe (Scaled Agile Framework)

Es kommt darauf an, was man daraus macht. Eine SAFe©-Schulung mit Zertifizierungsprüfung ist immer dann sinnvoll, wenn man in der Rolle, die das Training abdeckt, aktuell tätig ist oder zeitnah tätig wird, sich austauschen, reflektieren, neues Erlernen und sein Handeln professionalisieren möchte. Scaled Agile© bietet ein gutes Portfolio an Zertifizierungen, anhand dessen man schnell erkennt, wo man steht. Es zeigt auch Entwicklungspfade auf und bietet je nach Erfahrungslevel und eigenem Schwerpunkt (Team - Organisation) passende Weiterbildungsmöglichkeiten.

Autorin: Britta Ollrogge
Britta Ollrogge - Agile CoachBritta Ollrogge ist freiberuflich als Unternehmensberaterin und Agile Coach tätig. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen durch die Einführung von Agilität. Dabei setzt sie verschiedene Methoden wie Agile Assessments, Scrum, Kanban, Coaching / Mentoring und Design Thinking ein. Als SAFe© Program Consultant (SPC) führt sie auch selbst SAFe© Trainings (u.a.  Leading SAFe©) durch.
www.britta-ollrogge-consulting.de
13. April 2018

Über den Autor

Bild des Benutzers Wilson Campero
Geschäftsführer, Senior Testmanager
Wilson Campero ist IT-Unternehmer und Experte für Softwarequalität sowie ISTQB Certified Full Advanced Tester. Seit 13 Jahren ist das Testen von Software sein Spezialgebiet.

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