Sebastian Vollbrecht

Hi Sebastian, bitte erzähl uns doch einmal etwas über dich.
Hi, ich bin Sebastian, 28 Jahre alt. Ich habe 2021 an der TU Darmstadt meinen M. Sc. Informatik gemacht. Muss man dafür ein Nerd sein? Vielleicht bin ich das ein bisschen, ich arbeite oder spiele schließlich gerne mit dem Computer und beschäftige mich viel damit. Ich denke, dass ich auf jeden Fall eher ein ruhiger Typ bin. Aber kein langweiliger, ich bin immer für Späße zu haben und albere selbst herum. Ein Glückskeks meinte neulich auch, dass ich charismatisch sei. Aber das kann ich nicht beurteilen. Ansonsten höre ich gerne Musik: Laut Spotify habe ich 2022 mit 100011 Minuten mehr Musik gehört als 99% der anderen Hörer:innen in Deutschland. Die Lieblingslieder bleiben aber ein Betriebsgeheimnis. Teile der Antwort könnten die Bevölkerung verunsichern.
Seit wann arbeitest Du bei Qytera?
Ich habe im Februar 2022 angefangen, bei Qytera zu arbeiten.
Wie hast Du als neues Teammitglied Qytera damals erlebt?
Ich war ziemlich aufgeregt, erstmal wollte sich jeder vorstellen und herausfinden, wer denn jetzt dieser Sebastian ist und was er so alles mitbringt. Anfangs war ich damit und mit den Tätigkeiten etwas überfordert. Es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich einen Überblick darüber hatte, welche Tools bei Qytera verwendet werden und was ihr Zweck ist. Das ist aber völlig normal, denke ich. Dazu beigetragen hat sicherlich, dass man von Anfang an in alles eingebunden wird, sofern man das denn möchte. Natürlich wird man aber nie alleine gelassen, ich konnte meine Hindernisse jederzeit ansprechen und auch die Kollegen waren immer hilfsbereit, wenn ich mir mal nicht sicher war, ob ich etwas richtig gemacht hatte. Ich habe mich schnell mit dem Team verstanden.
Wie wurdest Du in die Arbeitsteams eingeführt?
Da ich keinerlei Erfahrung hatte, was professionelles Testen angeht (abgesehen von Unit Tests), musste ich erstmal die Basics in Form des ISTQB Foundation Level erlernen. Zur Vorbereitung und dem Ablegen der Prüfung hatte ich ein paar Wochen Zeit, in denen ich das während der Arbeitszeit machen konnte. Dabei kamen natürlich hier und da einige Fragen auf, bei denen ich dann sowohl mit meinem Mentor, als auch mit meinem fachlichen Ansprechpartner schnell in Kontakt gekommen bin. Nachdem ich nochmal ein paar Wochen später auch den AWS Cloud Practitioner erlangt hatte, gingen dann nach gerade mal anderthalb Monaten auch die ersten Kundenprojekte und internen Entwicklungstätigkeiten los. Aber auch abseits der fachlichen Themen wurde ich im Rahmen meines individuellen Onboardingplans in andere Themen involviert und konnte in Bereichen des Content Marketings oder HR Feedback oder Input liefern.
Wie sieht es mit Weiterbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten bei Qytera aus?
Ziemlich gut, denke ich. Ich durfte ja in den ersten Wochen bereits den ISTQB FL und den AWS Cloud Practitioner machen. Ein paar Monate später kam dann noch der ISTQB Test Automation Engineer dazu. Für mich persönlich war natürlich keine davon mit irgendwelchen Kosten verbunden. Weil ich ja noch nicht soo lange dabei bin, kann ich die langfristige Perspektive nicht wirklich beurteilen. Aber auch während meiner kleinen Karriere haben hier schon auch ein paar ältere Hasen Zertifizierungen gemacht. Von Qytera wird das definitiv unterstützt und gefördert.
Worum geht es in Deinem Job?
Ums Testen natürlich! Aber nicht einfach nur Unit Testing. Auch nicht irgendwie, sondern es geht natürlich um automatisiertes Testen. Heutzutage hat niemand hat mehr Lust, sich manuell durch die hauseigene Anwendung zu klickern, um die Korrektheit der Funktionalitäten zu überprüfen. Ich höre regelmäßig von unseren Kunden, dass die Fachseite bei einem Release mehrere Wochen lang tagein tagaus alle Features überprüft. Beim ersten Mal ist es bestimmt ganz cool, sich wie einem Kochrezept folgend durch die einzelnen Schritte zu klicken und das Verhalten der Anwendung zu überprüfen. Beim zweiten Mal ist man neugierig, ob sich im Vergleich zum ersten Mal etwas verändert hat. Spätestens beim dritten Mal ist man dann im Urlaub oder aufgrund akuter Releaseritis krankgeschrieben, die in den Tagen vor einem Release irgendwie zu unerträglichen Kopfschmerzen führt. Ab dann geht es bergab mit der Qualität der Anwendung. Neben dem Schreiben automatisch ausführbarer Testfälle umfasst das Testen aber viel mehr, als man sich von außen betrachtet vielleicht vorstellt. Es geht nicht immer nur darum, Fragen wie “Landen wirklich alle ausgewählten Socken im Warenkorb des Webshops?” oder “Was passiert, wenn man einen Siemens Lufthaken bestellt?“ automatisiert zu beantworten, sondern auch das gesamte Drumherum: Wie setzt man Testframeworks und den darin enthaltenen Code auf, sodass sie wartbar und erweiterbar bleiben? Wie setze ich die benötigte Infrastruktur in der Cloud auf, um die Tests auszuführen? Wie binde ich alle automatisierten Tests in Pipelines ein, um regelmäßigeres Feedback zu erhalten? Wie organisiere ich meine Testdaten und Testfälle derart, dass ich nicht alles doppelt und dreifach definiere oder teste? Wie finde ich im Rahmen von Lasttests am besten heraus, wie viele kaufwillige Benutzer der Webshop aushält, bevor der Server in die Knie geht? Alle diese Fragen gilt es zu beantworten. Und dafür braucht es eben das Know-How erfahrener Tester wie der bei Qytera. Know-How ist aber nicht alles. Gerade im Consulting muss man auch die Kunden mit einer richtigen Mischung von Souverantität, Professionalität und Humor abholen können. Da sind dann die typischen Soft Skills gefragt, wenn man alle beteiligten Parteien zufriedenstellen möchte.
Welche Technologien und Tools hast Du bei Qytera kennenlernt?
Sehr viele. Es ist eine komplexe Welt da draußen, die man nicht mit einer eierlegenden Wollmilchsau abdecken kann. Da braucht es Tools wie Terraform, AWS-Services wie EC2 oder EBS zum Betreiben der Testinfrastruktur, CI/CD Pipelines wie Jenkins oder GitHub Actions zum regelmäßigen Ausführen der Tests bis hin zu den verschiedensten Testtools zum Interagieren mit der Anwendung, wie etwa Selenium, Cypress oder JMeter. Je nach Kundenlandschaft kommen dann auch obskure Anwendungen hinzu, mit denen es sich ebenfalls zu beschäftigen gilt. Natürlich wird auch intern fleißig an hauseigenen Frameworks wie QTAF und QLoad entwickelt. Dort lernt man dann neben den eingesetzten Programmiersprachen auch Tools wie Docker, Xray oder Grafana kennen.
Welche Technologien verwendest Du in Deinem aktuellen Projekt?
Zurzeit benutze ich Selenium in unserem QTAF-Framework zur automatisierten Interaktion mit einer Webanwendung und zur Überprüfung ihrer Funktionalitäten. Das ganze wird dann in eine bestehende Jenkins-Pipeline integriert. Die Ergebnisse der Ausführungen werden in Xray verwaltet und von dort aus gesteuert.
Inwiefern kann Du analytische Fähigkeiten in die Testautomatisierungsprozesse einbringen?
Testautomatisierungsprojekte sind in vielen Dingen von reinen Entwicklungsprojekten kaum unterscheidbar. Es wird typischerweise genauso Code geschrieben, der Code muss bei Problemen genauso durch den Debugger gejagt werden, der Code wird genauso in Pipelines eingebunden. Klar, die Best Practices oder verwendeten Software Patterns unterscheiden sich: Statt mit Model View Controllern schlägt man sich dann im UI-Umfeld eben mit Page Object Models herum – wobei die beiden sich meiner Meinung nach tatsächlich nicht viel nehmen.
Auch im Testen gerät man trotz der ganzen Theorie natürlich schnell in Situationen, in denen man den Pfad der Best Practices verlassen muss, wenn man sein Projekt nicht total aufblähen möchte. Wie bilde ich Formulare mit 20 Eingabefeldern ab, bei denen bei bestimmten Kombinationen von angekreuzten Optionen mal drei, mal acht oder mal 13 neue Felder auftauchen? Schreibe ich eine gigantische Holzhammermethode zum Befüllen des Formulars mit 33 teils optionalen Parametern, ganz im Sinne von “niemals Applikationslogik in die Tests einbauen”? Na hoffentlich nicht. In solchen Situationen fängt das analytische Denken an: Wie strukturiere ich meine Testklassen, meine Testdaten, meine Page Objects und deren Interaktion? Natürlich alles unter den strengen Augen der grundlegenden Wartbar- und Erweiterbarkeit des Testautomatisierungsframeworks.
Was fällt Dir als Erstes zur Zusammenarbeit im Qytera-Team ein?
Man begegnet sich auf Augenhöhe. Es macht Spaß, mit den Kollegen zusammenzuarbeiten, mit ihnen über Probleme, Lösungsansätze oder das beste Mittagessen zu diskutieren, neue Tools auszuprobieren und sich gegenseitig Tipps und Tricks beizubringen. Bonuspunkte gibt es hier, weil das alles sogar bereichsübergreifend passiert, sodass man beispielsweise als Tester auch mal von den hauseigenen Picassos nützliche Dinge zum Grafikdesign erfahren kann. Derartige Einblicke kriegt man sonst selten, obwohl sie doch für jedermann sehr nützlich sein können. Als Tester beispielsweise bei der Gestaltung ansprechender Folien zur Besprechung einer Lasttestauswertung. Die Kirsche auf der Torte ist aber mit ganz klarem Vorsprung die Begeisterung, mit der selbstgemachte Mitarbeiter-Emojis in den firmeninternen Chaträumen verwendet werden.


Hier gibt es von Sebastian ein Webinar zu Cypress Testautomatisierung & Xray in CI/CD, Jira, Testmanagement zum Webinar.
Ansprechpartnerin

Daria Rets
Tel. +49-6196400848
karriere@qytera.de