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Prof. Dr. Bernd Schnur - Trainer für IREB und ISTQB Schulungen

Das Interview mit Prof. Dr. Bernd Schnur entstand, als wir von ihm bereits mehrfach hervorragende Unterstützung erfahren hatten und er für uns wiederholt Seminare geleitet hat. Dank jahrelanger Erfahrungen sowohl als Berater als auch als Professor und Trainer unterrichtet Herr Schnur immer sehr praxisnah und kombiniert bei seinen Schulungen immer das Beste aus einer besonderen Sammlung seines Wissens- und Erfahrungsschatzes!

Profilbild von Bernd Schnur

Wie kam es dazu, dass Sie Trainer für IREB und ISTQB Schulungen wurden?

Ein ehemaliger Student, der heute selber Geschäftsführer einer Unternehmensberatung ist, brachte mich vor vielen Jahren auf die Idee, denn bis dahin hatte ich zwar das Anforderungs- und Testmanagement nach meinen eigenen Erfahrungen als Berater in mein Vorlesungs- und Schulungsportfolio aufgenommen, jedoch noch nicht auf Basis dieser beiden Standards.

Sind Sie selbst auch zertifiziert?

Ja, selbstverständlich! Seit 2012!

Warum sind Zertifizierungen wichtig?

Es gibt viele Gründe, die für Zertifizierungen sprechen, sowohl für die einzelnen Personen wie auch für die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen zertifizieren lassen möchten. Ohne dass die folgende Reihenfolge in der Aufzählung eine Priorisierung der Argumente in ihrer Gewichtung darstellen muss, fällt mir doch zunächst doch immer der Gedanke an die Standardisierung ein.

Standards sind eine gemeinsame Sprache, die jeder versteht. Gerade in einer globalisierten Welt, in der Unternehmen sich immer größer werdenden Herausforderungen stellen müssen, ist es enorm wichtig, möglichst früh ein gemeinsames Verständnis aufzubauen, um eine babylonische Sprachverwirrung zu vermeiden – Das Ergebnis kennen wir ja vom Turmbau zu Babel. Dabei kommt es nicht nur darauf an, in der Sprachgestaltung einer Anforderung oder der Durchführung eines Tests in IT-Projekten Begrifflichkeiten und Methoden unmissverständlich zu verwenden, sondern es betrifft genauso IT-Systemen, Produkte, Prozesse im operativen Geschäft, usw. Die komplette Aufzählung wäre sehr lang.

Hinzu kommt, dass die Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen mit diesen Zertifizierungen etwas Gutes tun und sie so nicht nur besser in die Arbeit einbinden können, sondern damit auch eine Möglichkeit gewinnen, sie enger ans Unternehmen zu binden. Für den einzelnen Mitarbeiter stellt die Zertifizierung ganz klar eine Erhöhung seines Marktwertes dar. Bereits heute werden in entsprechenden Stellenausschreibungen diese Skills und deren Nachweis immer häufiger verlangt.

Was begeistert Sie an Ihrem Job als ISTQB, IREB-Trainer am meisten?

Man lernt die unterschiedlichsten Menschen aus verschiedenen Kulturen und Unternehmen kennen. Man lernt darüber hinaus neue Facetten des Lebens kennen und erfährt eine gewisse Genugtuung und Freude, wenn man das Gefühl hat, diesen Menschen zu etwas verholfen zu haben, sie ein Stück auf ihrem beruflichen Werdegang weitergebracht zu haben. Das gilt im Übrigen auch für meine Tätigkeit als Professor.

Welche war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?

Meine Frau würde wahrscheinlich sagen: „Die Entscheidung für die Professur!“ Denn damit war ich weniger unterwegs als je zuvor, was der ganzen Familie sicherlich zugute kam. Gleichwohl gehörte auch die Entscheidung viele Jahre davor für den Weg in die selbstständige Unternehmensberatungstätigkeit zu den besten Entscheidungen meines Lebens, denn erstens hat auch diese Phase sehr viel Freude bereitet und letztlich ebnete sie den Weg in das, was danach kam. Die Professur ohne die vorherige und immer noch begleitende Beratertätigkeit wäre für mich nicht denkbar gewesen.

Welche Erfahrungen haben Sie schon bei Seminaren gemacht?

Glücklicherweise nur gute! Zu den kuriosesten gehört eine Schulung, bei der gut die Hälfte der Teilnehmer:innen eines recht großen Kurses kaum deutsch sprachen und in den unterschiedlichsten Landessprachen beheimatet waren. Da die Englischkenntnisse ebenfalls sehr unterschiedlich waren und sowohl Unterlagen als auch Prüfung auf Deutsch waren, stellte dieser Kurs für alle eine große Herausforderung dar.

Sehr schön war, dass wir alle in den 4 Tagen zu einem großen Team verschmolzen waren, in dem alle auch ihren Spaß hatten. Zum Schluss wurde ich mit Standing Ovations und Applaus verabschiedet, was auch nicht alle Tage passiert. In einem anderen Seminar waren die Teilnehmer von Montag bis Donnerstag im Projekt und auf Wunsch des Kunden von Freitag bis Sonntag in der Schulung mit anschließender Prüfung am Montag. Ich war von dem Engagement sehr beeindruckt, obwohl die Teilnehmer:innen zwischenzeitlich auf dem Zahnfleisch gingen.

An welchen Projekten arbeiten Sie außerdem gerade?

Nun, zurzeit (Ende 2019) gehe ich die Dinge etwas entspannter an. Ein großes Thema ist – wie bereits erwähnt – die Digitalisierung, der wir uns auch in der Hochschule stellen müssen. Nicht nur, was Inhalte anbelangt, sondern auch in Bezug auf den Lehrbetrieb. Die Präsenzlehrveranstaltungen, wie sie heute noch üblich sind, wird es künftig immer weniger geben. E-Learning oder zumindest Blended Learning werden an deren Stelle treten.

Bereits vor einigen Jahren habe ich bei einem großen Versicherungskonzern eine Vorlesung in einem internen Studiengang gehalten, in dem ganze Teile nur noch zuhause bzw. im Büro am PC und nicht mehr in gemeinsamer Präsenz vor Ort in Bonn stattfanden. Wenn man weiß, wie man sinnvoll damit umgeht, dann können derartige Medien und Methoden eine wertvolle Bereicherung darstellen.

Das wird auch für Schulungen und Seminare gelten. Man wird sich diesem Trend nicht verschließen können. Unabdingbare Voraussetzung ist natürlich ein entsprechend leistungsfähiges Internet.

Welche Tipps würden Sie Schulungsteilnehmern für eine erfolgreiche Zertifizierung (IREB, ISTQB) bei Qytera geben?

Unterschätzen Sie den Vorbereitungsaufwand für die Prüfung nicht! Auch wenn beide Themen vom Verständnis her nicht besonders schwierig sind, so ist es dennoch eine Menge „Stoff“. Und gerade Einsteiger können von der Begriffsvielfalt verwirrt sein.

Sich vorher schon anhand des Syllabus ein wenig mit den Themen auseinanderzusetzen, kann nie schaden. Hinzu kommen die Besonderheiten einer Multiple-Choice-Prüfung. Aber darauf wird intensiv und methodisch in den Seminaren vorbereitet. Und schließlich: bleiben Sie in der Prüfung ruhig! Ich kenne herausragende Berater, die die ein oder andere Zertifizierung selber nicht im ersten Anlauf bestanden haben.

Warum sollte man eine Schulung bei Ihnen als Coach buchen?

Ich glaube, es gibt nicht viele Trainer, die jahrelange Erfahrungen sowohl als Berater als auch als Professor und Trainer kombinieren. So lässt sich das Beste aus allen drei Welten vereinen. Meine Student:innen profitieren sicherlich von den Erfahrungswerten, die ich aus der Beratung und den Seminaren mitbringe und die ich immer wieder in die Vorlesungen einfließen lasse.

Umgekehrt kann ich bewährte, didaktische Methoden aus den Vorlesungen und „getestete“ Inhalte sehr gut in die Seminare einbauen. Hinzu kommt, dass man mit dem wissenschaftlichen Anspruch, den eine Hochschule verfolgt, in meinem Fall die TH Köln, immer auch methodisch und thematisch an vorderster Front agiert.

Wie empfinden Sie die Atmosphäre bei Qytera?

Ausgesprochen angenehm! Es ist ein junges, dynamisches Unternehmen mit sehr kompetenten und sympathischen Mitarbeitern. Ein Unternehmen, das eine klare Philosophie hat und diese auch mit Erfolg konsequent verfolgt. Insbesondere wenn man sich das Thema Testen auf die Fahne geschrieben hat, ist der Anspruch an die eigene Qualität in der Dienstleistung durchaus naheliegend. Ich wünsche mir weiterhin eine für beide Seiten sehr gute und langfristige Zusammenarbeit.

Was sollten wir noch über Sie wissen?

Kommen Sie in meine Schulungen, dann erzähle ich es Ihnen ;-) Aber ernsthaft: ich bin selber vor den Zertifizierungsprüfungen immer wieder etwas nervös, insbesondere wenn in den Tagen zuvor hochmotivierte und begabte Teilnehmer kennengelernt habe, zu denen man zwangsläufig eine gewisse Beziehung aufbaut. Da möchte man einfach, dass jeder besteht, weil es jeder verdient hat. Ansonsten bin ich einfach nur jemand, der sehr gerne die eigene Freude an der Arbeit und am übrigen Leben auf seine Mitmenschen übertragen möchte. Gesundes positives Denken in Verbindung mit einem ausgeprägten Realitätssinn hat noch niemandem geschadet :-)

Was sind aktuell die Themen und Trends, die Sie beschäftigen?

Ein sehr aktuelles Thema – nicht nur an der Hochschule – ist sicherlich wenig überraschend die Digitalisierung. Auch Blockchain ist sehr spannend. Ein Thema, das mir jedoch ganz besonders am Herzen liegt, ist die Künstliche Intelligenz, denn dazu hatte ich bereits im letzten Jahrtausend zu Beginn meiner beruflichen Karriere promoviert. Es ist schön zu sehen, dass sich im Herbst meiner Berufslaufbahn hier endlich etwas bewegt. Wie rasant die Entwicklung in Richtung einer starken, künstlichen Intelligenz verlaufen wird, vermag ich nicht zu prognostizieren. Dass es irgendwann wirklich intelligente Maschinen geben wird, davon bin ich überzeugt.

Vielen Dank für das Interview Herr Schnur!

Erfahren Sie mehr über Bernd Schnur auf Xing.