Wenn Unternehmen die Effektivität und Effizienz ihrer Testprozesse verbessern wollen, kommen sie in der Praxis ohne Referenzmodell nicht aus. Unter 58 Referenzmodellen ist TMMi zum Marktführer avanciert. Das Referenzmodell ist dabei unabhängig vom Entwicklungsprozess, ist bei einem agilen Ansatz, unter DevOps, bei Verwendung des V-Modells oder bei hypbridem Vorgehen einsetzbar. Wie man Assessments zur Ermittlung der Istsituation nutzt, wie festgestellte Lücken zum Zielbild führen und wie die Umsetzung angegangen werden kann, diskutiert Moritz mit Markus im Podcast. Natürlich muss sich Verbesserung auch lohnen: Kosten und Nutzen kommen deshalb auch zur Sprache.
Podcast #22 Testprozessverbesserung mit TMMi
Hör' Dir hier den ganzen Podcast an:
Diese Themen erwarten Dich:
[00:32] Kurzer Überblick über den Podcast
[01:11] Vorstellung Markus Thaler
[01:55] Motive, um Testprozesse zu verbessern
[03:09] CMMI und SPICE
[03:37] TMMi oder TPI-NEXT
[03:57] TMMi: Besonderheiten und wesentliche Merkmale
[07:35] Das IDEAL-Modell
[08:36] TMMi und CMMI
[09:17] TMMi Foundation
[12:06] Phasen in einem Testverbesserungsprojekt
[14:59] Assessments
[18:36] Maßnahmenkatalog
[20:12] Ergebnisse
[21:07] Erfolgsmessung
[22:38] Benchmarking
[23:25] Testprozessverbesserung und Ausbildung
[25:17] Ausblick
[26:10] DevOps, Agilität und TMMi
[27:05] Angebote der Qytera zu Testprozessverbesserung
Warum Unternehmen Testprozesse verbessern sollten
Eines der ersten Themen, die wir ansprechen, sind die Motive für Unternehmen, ihre Testprozesse zu verbessern. Markus erläutert, dass Unternehmen ihre Effektivität und Effizienz steigern möchten. Durch verbesserte Testprozesse können sie die Qualität ihrer Software erhöhen, Durchlaufzeiten verkürzen und Fehlerentdeckungsraten senken. Diese Vorteile sind nicht nur theoretisch; Unternehmen berichten von messbaren Erfolgen nach der Implementierung von Verbesserungen. Es wird also schnell klar, dass es sich lohnt, Zeit und Ressourcen in eine Optimierung der Testprozesse zu investieren.
Was ist ein Testprozess und wie verbessert man ihn?
Unter einem Testprozess versteht man alle Aktivitäten, die zur Bewertung der Qualität eines Systems beitragen. Markus betont, dass eine sinnvolle Verbesserung eines Testprozesses ohne ein Referenzmodell kaum möglich ist. Hier kommen Modelle wie CMMI oder SPICE ins Spiel, die bereits im Bereich Softwareprozessverbesserung etabliert sind. Allerdings bieten spezialisierte Modelle wie TMMI einen höheren Detaillierungsgrad speziell für Testprozesse. Die Anwendung solcher Modelle hilft Unternehmen dabei, systematisch Schwachstellen zu identifizieren und gezielte Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen.
TMMI vs. andere Modelle: Ein tieferer Einblick
Als nächstes sprechen wir über verschiedene Modelle zur Testprozessverbesserung. Zu den bekanntesten gehören TPI NEXT und TMMI. Beide Modelle decken 16 Prozessbereiche ab, jedoch unterscheidet sich TMMI als Stufenmodell erheblich von TPI NEXT. Während TPI NEXT kontinuierlich alle Prozessbereiche betrachtet, entwickelt TMMI einen klaren Pfad zur Steigerung der Reifegrade eines Unternehmens. Dieser strukturelle Unterschied macht TMMI besonders attraktiv für Organisationen, die einen klar definierten Entwicklungsweg suchen.
Die Besonderheiten des TMMI-Modells
Markus erklärt weiter, dass das TMMI-Modell aus Zielen und Praktiken besteht, welche durch Subpraktiken und Dokumentationen ergänzt werden. Diese Struktur ermöglicht eine präzise Bewertung und gezielte Verbesserungsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen. Ein weiteres Highlight ist die Unabhängigkeit des Modells; während TPI NEXT stark an eine bestimmte Firma gebunden ist, bleibt TMMI eine unabhängige Stiftungslösung. Dies bietet Unternehmen mehr Flexibilität bei der Implementierung ihrer Verbesserungsstrategien.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Umsetzung
Zum Abschluss unseres Gesprächs gehen wir auf die praktischen Aspekte der Umsetzung ein. Eine erfolgreiche Verbesserung beginnt immer mit dem Commitment des Managements sowie engagierten Mitarbeitern. Der Weg zur Prozessverbesserung erfordert einen gut durchdachten Plan und eine Kultur des Wandels im Unternehmen. Markus betont auch die Wichtigkeit objektiver Metriken zur Erfolgsmessung: Nur durch konkrete Daten lassen sich Fortschritte wirklich nachvollziehen. Trotz aller Herausforderungen zeigt unser Gespräch deutlich, dass sich die Mühe lohnt – nicht nur für bessere Softwarequalität, sondern auch für effizientere Prozesse insgesamt.
Für noch tiefere Einblicke empfehlen wir Ihnen, in unsere vollständige Podcast-Episode reinzuhören.
Veröffentlicht am 14.September 2023
Aktualisiert am 19.November 2024

Senior Testmanager, Testarchitekt
Markus Thaler war 22 Jahre in der Commerzbank tätig, wo er sich mehr als 10 Jahre um Teststandards, Testwerkzeuge und Testautomatisierung in einer zentralen Funktion gekümmert hat, bevor er nach einer Zwischenstation im Testinfrastrukturmanagement acht Jahre als Testmanager in der Risikofunktion der Commerzbank gewirkt hat. Vor der Commerzbank konnte er Testerfahrungen bei Lufthansa, Siemens, Nestle und der DZ-Bank gewinnen. Bei Qytera war er als Senior Testmanager, Testarchitekt und Trainer tätig.