Goldene Regeln für das Testmanagement im Softwaretest

🕒 Lesedauer: 2 Minuten

Das Testmanagement nach ISTQB hat eine zentrale Bedeutung für professionelle Softwaretests. Es ermöglicht eine effektive Durchführung der Tests, um sicherzustellen, dass Ihre Software einwandfrei funktioniert. Die ISTQB-Methodik bietet eine klare Anleitung für das Testmanagement und stellt sicher, dass alle wichtigen Aspekte des Testens Beachtung finden.

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Testmanagement nach ISTQB

Was ist Testmanagement?

Unter Testmanagement versteht man die Planung, Überwachung und Dokumentation von Testaktivitäten, die der Qualitätssicherung von Softwareprodukten dienen.  Mit der wachsenden Komplexität in der Softwareentwicklung hat auch der Aufwand für Tests zugenommen, wodurch das Testmanagement zu einem wesentlichen Element des Entwicklungsprozesses wird.

Warum ist Testmanagement wichtig?

Testmanagement stellt sicher, dass digitale Produkte, Software und Systeme sämtliche Anforderungen erfüllen. Es ermöglicht Teams, qualitativ hochwertige Produkte schneller und kostengünstiger auf den Markt zu bringen. Durch bewährte Testmanagementverfahren entwickeln Teams und Organisationen ein stärkeres Qualitätsbewusstsein – das Fundament für erfolgreiche digitale Produkte und Unternehmen.

Professionelles Testmanagement reduziert die Projektkosten erheblich. Da sich Testfälle einfach wiederverwenden lassen, spart man auch Zeit bei der Erstellung neuer Tests.

 

Goldene Regeln für das professionelles Testmanagement im Softwaretest

Es gibt viele Regeln, die Sie als erfolgreiche Testmanagerin, erfolgreicher Testmanager beachten sollten. Die aus unserer Sicht wichtigsten stellen wir Ihnen hier vor.

Wie werden Sie messen? Über Metriken und Reporting im Testmanagement

Warum führen Sie Messungen durch? Um bewerten zu können, was gut funktioniert oder wo Sie Anpassungen am Prozess machen müssen, und ob bzw. wie gefundene Risiken überdeckt sind. Risiken wie die Befürchtung, dass die Zeit nicht für alle Tests ausreicht oder dass Fehler nicht von Ihnen, sondern von den Kunden entdeckt werden. Sie sehen, was Sie intensiver oder weniger intensiv testen müssen, ob Sie vielleicht ein Quality Gate erreicht haben, selbstverständlich auch, wie hoch die (Produkt-) Qualität ist.

Zum Beispiel erkennen Sie dies an der Fehlerdichte (z.B. Anzahl der Fehler pro 1000 Zeilen Programmcode).

Nicht zu vergessen: Sie geben diese Daten auch an Dritte weiter: das Projektmanagement, die Geschäftsleitung und sonstige Stakeholder.

Legen Sie Ihre Teststrategie, Testziele und Methoden fest

Wie testen Sie und warum? Was möchten Sie mit den Tests erreichen?

Vielleicht gibt es in Ihrer Organisation bereits ein Testhandbuch, auf dem Sie Ihre Strategie und Ihr Testkonzept aufbauen kann. Auf jeden Fall benötigen Sie definierte Grundlagen für Ihren Testprozess. Diese können je nach Team- und Unternehmensgröße variieren, ein großes Unternehmen aus der Softwareentwicklung hat oftmals eine definierte Qualitätspolitik und Testrichtlinie. Auf dieser basiert dann die Teststrategie als Dokument, darauf dann das (Master-) Testkonzept.

Andererseits ist die Teststrategie auch die Methode: zum Beispiel bedeutet "risikoorientiert", dass Sie in erster Linie die gefundenen Risiken minimieren möchten und mit diesem Ziel die Testfälle auswählen bzw. priorisieren, die hierfür den größten Nutzen bringen.

Testziele sind die Ziele, die Sie mit dem Testen erreichen möchten: beispielsweise möchten Sie belegen, dass neue Funktionalitäten die geforderten Eigenschaften besitzen, Anforderungen erfüllen. 

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Testmanagement: Teststufen Softwaretesting

Bild: Teststufen Softwaretesting. (Klicken zum Vergrößern) [Quelle: Qytera]

 

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Bestimmen Sie die Dokumenten und Vorlagen, die genutzt werden

Haben Sie in Ihrer Organisation bereits Dokumente und Vorlagen, die für das Testen (zum Beispiel für Testfälle oder Abweichungen) und Testmanagement genutzt werden?

Wenn Sie keine vorliegen haben, sollten Sie diese erstellen. Prüfen Sie, welche Informationen Sie benötigen - zur Information, um Qualität zu messen usw. - unter Anderem genau die Werte, die Sie für die Metriken nutzen möchten.

Entscheiden Sie Ihren Ressourcenbedarf

Wissen Sie, wann Sie mit dem Testen beginnen, wieviel Zeit Sie haben - ob diese Zeit reicht? Haben Sie genügend PCs und Peripherie? Wie sieht es aus mit Lizenzen, z.B. für die Fehlermanagement-Software?

Und vor allem: haben Sie für die Testaktivitäten genügend qualifiziertes Personal? Werden Schulungen benötigt?

All diese Fragen sollten Sie frühzeitig beantworten können, damit können Sie diese Ressourcen bei Bedarf anfordern, ansonsten haben Sie keine Zeit, steuernd einzugreifen.

Wer hat wann Zeit? Denken Sie an Ihre Zeitplanung

Sie sollten so planen, dass Artefakte getestet werden können, wenn sie fertig sind. Das Testteam ist somit bereit, wenn Software planmäßig geliefert wird. Sie haben auch Ziele, die Sie erfüllen müssen, zum Beispiel einen Releasetermin. Und an dem sollten Sie sich orientieren. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie zu den entsprechenden Meilensteinen liefern können. Notfalls müssen Sie flexibel sein, aber für Ihre Argumentation hilft eine verlässliche Zeitplanung auf jeden Fall.

Planen Sie, wann Sie integriert testen, wann End-2-End-Test sein kann usw.

Wir bleiben bei der zeitlichen Planung. Auch der Ablauf der einzelnen Teststufen muss getestet werden: wann können Sie integrieren? Wann müssen Sie fertig sein? Wann möchte die Geschäftsleitung etwas sehen oder Testergebnisse von Ihnen haben?

Sie erhalten von einer Stelle Artefakte zum Testen und eine andere möchte Ihre Ergebnisse sehen, daran denken Sie und planen dementsprechend.

Fazit: Testmanagement ist entscheidend für die Qualität von Software.

Ein sorgfältig strukturiertes Testmanagement ist entscheidend für eine hohe Qualität der Software und die reibungslose Durchführung von Projekten. Von der Planung über die Überwachung der Testausführungen bis zur Analyse der Ergebnisse – Testmanagement stellt sicher, dass Fehler reduziert und die Funktionalität der Software gewährleistet wird. Die Entscheidung zwischen traditionellen und agilen Methoden sowie der Einsatz von Automatisierung und Tools hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab, kann jedoch erheblichen Einfluss auf den Projekterfolg haben. Ein gut durchdachter Testprozess garantiert nicht nur eine hohe Softwarequalität, sondern senkt auch die langfristigen Wartungskosten und steigert letztendlich die Zufriedenheit der Kunden.

 

FAQ: Goldene Regeln für das Testmanagement 

Was ist Testmanagement nach ISTQB?

Testmanagement umfasst die strukturierte und effektive Planung sowie Steuerung aller Testaktivitäten, um die Qualität Ihres Softwareprodukts zu verbessern und langfristig zu garantieren. Dadurch lassen sich häufig verborgene Risiken in der Qualitätssicherung identifizieren, reduzieren und zukünftige Kostenfallen vermeiden. Der Testmanager spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Tools und der Implementierung der Testautomatisierung.

Was macht ein Testmanager?

Ein Testmanager ist zuständig für die Organisation, Überwachung und Steuerung sämtlicher Testaktivitäten. Er gewährleistet die Bereitstellung aller erforderlichen Ressourcen. Zudem stellt er sicher, dass die Tests reibungslos ablaufen und die Softwarequalität den festgelegten Anforderungen entspricht. Dazu zählt auch die Auswahl geeigneter Testmethoden und Testtools sowie die Kommunikation mit anderen Teams, um sicherzustellen, dass die Testergebnisse verstanden und verwendet werden. Der Testmanager hat eine Schlüsselrolle in der Qualitätssicherung und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Projekts.Welche Vorteile bietet das ISTQB-Testmanagement?

Was ist eine Teststrategie nach ISTQB?

Eine Teststrategie legt die Ziele, Methoden und Vorgehensweisen im Testprozess fest. Sie gewährleistet, dass sämtliche Anforderungen an die Software durch Tests berücksichtigt werden und unterstützt dabei, Fehler aufzudecken sowie Risiken zu verringern.

Wie kann Testautomatisierung im Testmanagement eingesetzt werden?

Testautomatisierung ist sehr wichtig im Testmanagement. Sie unterstützt bei Regressionstests und bei der Erstellung von Testberichten. So wird der Testprozess effizienter.

Was ist ein Testmanagement-Tool?

Ein Testmanagement-Werkzeug unterstützt den Testmanager während des gesamten Testprozess, von der Planung bis zur Dokumentation der Tests. Es trägt dazu bei, Testfälle zu strukturieren, die Resultate zu überwachen und die Softwarequalität zu überwachen. Der Einsatz solcher Werkzeuge macht den Testprozess effektiver, da viele Aufgaben automatisiert werden und die Zusammenarbeit innerhalb des Teams verbessert ist. Zudem ermöglichen Testmanagement-Tools die Analyse von Testergebnissen und die Erstellung von Berichten, was eine umfassende Information der Stakeholder sowie eine fortlaufende Optimierung der Testabläufe fördert. 

Welche Testmanagement-Tools gibt es?

Es gibt viele Testmanagement-Tools wie Jira Xray, Zypryr für Jira, Testmonitor, HP ALM (HP Quality Center). Testmanagement-Tools sind unverzichtbar, um den Testprozess effizient zu organisieren und zu überwachen. Die besten Testmanagement Tools im Überblick.

Veröffentlicht am 16.Januar 2025

Aktualisiert am 10.Februar 2025

Wilson Campero

Agile, Teststrategie, DevOps, Testautomatisierung, Testmanagement

Als Experte für Softwarequalität und ISTQB Certified Full Advanced Tester informiere ich Sie auf Qytera.de über den aktuellen Stand der IT in Wirtschaft und Behörden zu den Themen Testautomatisierung, Performance Testing und Testmanagement. 

Testautomatisierung bedeutet für mich: 

Mehr Zeit für neue Features statt nerviger Bugs und zufriedene Kunden 🚀🚀 – und dadurch die Softwarewelt ein Stück besser zu machen

Wilson Campero kann über Linkedin kontaktiert werden:  / Wilson Campero  

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