Es ist Montagmorgen, und das erste Deployment des Tages steht an. Das Team hat wochenlang an neuen Features gearbeitet, alles wurde manuell getestet, und der Code ist bereit für den Release. Doch kaum ist die neue Version live, gehen die ersten Fehlermeldungen ein. Das Zahlungsformular lädt nicht mehr, eine zentrale API antwortet langsamer als erwartet, und einige Kunden können sich nicht mehr anmelden. Das Support-Telefon wird heiß vor Anfragen. Ein Hotfix wird entwickelt, getestet und ausgerollt und... führt zusammen mit dem Fix an einer anderen Stelle einen weiteren Fehler ein. Oh no!
In der Vergangenheit lief zu viel schief, wie heute auch wieder. Bugs werden zu spät entdeckt, Fixes dauern zu lange, und jedes Deployment ist mit Stress verbunden. Also wird eine neue Regel eingeführt: Releases sind nur noch vormittags erlaubt - außer freitags, das könnte das Wochenend-Geschäft gefährden. Glaubt ihr nicht? Ist aber so schon bei vielen Unternehmen passiert. Die Idee ist simpel, Fehler früh am Tag zu entdecken und die Nachmittage für Bugfixes zu reservieren. Doch in der Praxis führt das zu einem neuen Problem: Feature-Entwicklung und Bugfixes stauen sich an, und am nächsten Tag geht wieder eine große Menge an Änderungen live – mit neuen Problemen.
Anstatt durch Automatisierung und bessere Prozesse Fehler früh zu vermeiden, wurde eine künstliche Regel eingeführt, die die eigentlichen Ursachen nicht adressiert. Genau hier setzt CI/CD an: Statt Fehler in Codeänderungen durch starre Prozesse zu begrenzen, sorgt es für eine stabile, kontinuierliche Entwicklung, Integration und Auslieferung der Software. So macht das die agile Welt nun mal.